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Arctia flavia (FUESSLY, 1779) Erebidae
Arctiinae
Arctiini
Engadiner Bär
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Fotos Imagines
Verbreitung
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Hochalpen
Funde:
Habitat & Flugzeit
Habitat: Hochalpine Schotterhalden mit mächtigen Felsblöcken, dazwischen reichlich Vegetation, bevorzugt auf Urgestein
Imaginalmonate: 7-8
Höhenverbreitung: 1200 - 3200 m
Lebenszyklus: Die Entwicklung ist zweijährig: Die Raupe überwintert zweimal
Raupen & Biologie
Biologie:
Arctia flavia kommt erst deutlich nach Mitternacht ans Licht, selbst bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt oder Regen. Raupe polyphag an Krautpflanzen
Raupenpflanzen:
Aconitum sp. (Eisenhut)
(SBN-3)
Adenostyles sp. (Alpendost)
(SBN-3)
Alchemilla sp. (Frauenmantel)
(SBN-3)
Artemisia sp. (Beifuss)
(SBN-3)
Cotoneaster sp. (Steinmispel)
(SBN-3)
Doronicum sp. (Gemswurz)
(SBN-3)
Plantago sp. (Wegerich)
P. alpina (SBN-3)
Taraxacum sp. (Löwenzahn)
(SBN-3)
Urtica dioica (Grosse Brennessel)
(SBN-3)
Literaturzitat
VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914, Band 2):

1302. flavia Füsslin (= virgo Hb.) — Sp. III, T 73 — Stz. II, T 18 — B. R. T 48. Der schöne, auffallende Falter ist in den Alpen zwischen etwa 1400 m (Bergün) und 3000 m (Theodulpass 3322 m, v.J.), sehr weit verbreitet und stellenweise nicht ganz selten. Er fliegt von Anfang Juli bis Ende August gegen Sonnenuntergang und in der Nacht. Trafoi (Frey), Pontresina (Honegg.), Celerina (Z.-D.), Sils, Silvaplana (Stdfs.), Maloya, Freiberg bei Filisur (Rühl), Madulein, Albula (Honegg., Seim.), Weissenstein, Samaden, Bergün, Val Tuors (V.), Süs, Davos (Hauri), Arosa (Stge.), Tarasp (Kill.), Griesgletscher (Ratz.), Piz Lucendro, Göschenen, Erstfeld (Hoffm.), Saas-Fee (Roch.), Zermatt, oberhalb der Riffelalp ein ganz zerfetzter m, wohl zugewandert (Püng.), Göscheneralp (Uffeln), Griesberg (Favre), Turtmantal, Tete à Fayaz im Val d'Annivier (Roug.), Gadmental, Wendenalp, Triftgletscher (St.), am Steingletscher auf der Moräne (Struve, Uffeln, V.), Schafberg, Drosistock (Ratz.). Eine Menge von individuellen Formen sind benannt worden:
a) rosea Lor. — Soc. Ent. XIX, 123 — Mittg. S. E. G. XI, 104. Die Hfl sind blassrot. Albula (Lorez), Engadin (Köhler).
b) ohscura Lor. — Soc. Ent. XIX, 123 ~ Mittig. S. E. G. XI, 104. Die Hfl sind düster braun. Aus Raupen aus Graubünden erzogen (Frey, Lorez), Gadmen (V.), Stalla (Hüni). c) hnmaculata Lor. — Soc. Ent. XIX, 123 — Mittig. S. E. G. XI, 104. Den Hfl fehlen die schwarzen Flecke. Engadin (Lorez).
d) flavoabdominalis Lor. — Soc. Ent. XIX, 123. Hinterleib und Beine sind gelb. Engadin, Albula (Frey, Lorez), Davos (Hauri).
e) atroabdominalis Lor. — Soc. Ent. XIX, 124 — Mittig. S. E. G. XI, 104. Der Hinterleib ist schwarz. Albula (Lorez).
f) albimacula Lor. — Soc. Ent. XIX, 124 — Mittig. S. E. G. 104. Im schwarzen Mittelfeld der Vfl sind grosse, weisse Flecke entstanden. Bes. im Engadin (Stdfs.), Albula (Hüni) und Gadmental (St.).
g) latefasciata Lor. — Soc. Ent. XIX, 124 — Mittig. S. E. G. XI, 104. Besitzt stark verbreiterte weisse Vfl Binden. Graubünden (Lorez), Gadmental (V.), Davos (Hauri), Stalla (Hüni).
h) nigricans Lor. — Soc. Ent. XIX, 124 — Mittig. S. E. G. XI, 104. Hat die weissen Vfl-Binden nur noch fadenförmig angedeutet. Graubünden (Lorez), Gadmental (V.), Davos (Hauri).
i) stygialis Schultz — Ent. Zeitschr. XIX, 20. Die Vfl sind ganz schwarz. Engadin (Schultz).
k) latemarginata Schultz — Ent. Zeitschr. XIX, 20. Der Costalrand ist stark verbreitert. Engadin (Schultz).
Endlich wird aus dem Engadin ein Stück erwähnt, bei welchem das Sammetschwarz aller Flügel in Bräunlichgrau und die gelbe Grundfarbe der Hfl in Blaugrau verfärbt sind. (Ent. Zeitschr. XX, 216).
Die Raupe — Sp. IV, T 12 — lebt am Tage unter Steinen oder in Felsenspalten, versteckt an niedern Pflanzen, auch an Cotoneaster vulgaris und Aconitum napellus. Sie Überwintert im Freien 2 Mal; die Verpnppung erfolgt im Frülisommer in einem leichten Gewebe. Man findet gleichzeitig Eier, Ranpen, Pnppen und Falter in Felsenspalten oder unter grossen Steinen, wo Wasser in der Nähe ist. — Am 5. VII. 1902 abgelegte Eier ergaben die Räupchen nach 10 Tagen. Zur Zucht ist ein geräumiger, Licht und Luft bietender Drahtkasten erforderlich. Man füttere anfänglich dürren, später ausschliesslich lahm gewordenen Löwenzahn, auch Plantago, Rumex und Cynoglossum werden gerne genommen. Die Raupen fressen des nachts, zu den Häutungen spinnen sie sich ein; im September hören sie auf zu fressen. Es empfiehlt sich Ueberwinterung im Freien; je mehr Schnee auf dem Kasten liegt, umso besser, aber das Schmelzwasser muss abfliessen können. Im Mai erwachen die Raupen zu neuem Leben und sind im Juni erwachsen!
E. Ent. Zeitschr. XII, 17. 27 - XVI, 9. 25. 29 - XXI. 4 - XXII, 40 - XXVI, 105 — Gub. Snt. Zeitschr. III, 158 - VI, 348 - Soc. Ent. II, 12 - III, 44 - VI, Nr. 8 — Sp. II, 135 - Stz. IL 99 — Frio. II, 162 — Favre 90 — B. R. 430 — Ins. Börse XV, 195 — Lamp. 280, T 80 — Stett. Ent. Zeit. XVIII, 84 — Mittig. S. E. G. IV, 469.
Quellen
Links:
euroleps
lepiforum
Verbreitungskarte CSCF
Raupenkalender Arctiidae der Schweiz
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