Nr Pieridae Pierinae Pierini

Pieris mannii Verity, 1911
Karstweissling

Aus der Schweiz erwähnte Unterarten:
  • ssp. alpigena VERITY, 1911.
    - - - ° antealpigena ZIEGLER & EITSCHBERGER, 1999.
    - - - ° confluens VERITY, 1911.
    - - - ° gallia VERITY, 1947.
    - - - ° piraenaica TURATI, 1909.
    - - - ° postalpigena ZIEGLER & EITSCHBERGER, 1999.
    - - - ° pyraenaica STAUDER, 1913.
    - - - ° pyrenaica BOLLOW, 1930.
    - - - ° veragraalpigena VERITY, 1947.
    - - Syn.: cisalpina VERITY 1947.
    - - Syn.: hemiandegava VERITY, 1947.
    - - Syn.: neglecta STAUDER, 1922.
    - - Syn.: pedemontana ROCCI, 1929.
    - - Syn.: veragra VERITY, 1935.
    - - - ° anteveragra VERITY, 1935.
    - - - ° postveragra VERITY, 1935.

    Lectotypus design. ZIEGLER & EITSCHBERGER, 1999:

    Etiketten:
    1) Aosta 16.8.[19]20 / D.r ROCCI.
    2) Figurato da / R. VERITY / Farf. d. It. / Tav. 33 / Fig. 32.
    3) Ex coll. R. VERITY.
    4) Lectotypus / Pieris mannii / alpigena VERITY, / 1911
    designavit / EITSCHBERGER et / ZIEGLER, 27.IV.1991 / Det.Reg.Nr. 1720.

    Lectotypus in Museo Zoologico de la Specola, Via Romana 17, I-50125 Firenze, in coll. VERITY.

    Erstbeschreibung: Rhopal. Pal.: 336; Index syst., p. XXIX

    Typenfundort: Italien, Aostatal, bei Aosta, Alpi Graie, 550 m

    Originalkombination: Pieris manni 'race' alpigena

    Vorbrodt 1911: Pieris mannii
    Forster-Wohlfahrt 1955: ?
    Higgins & Riley 1970: Pieris mannii
    Pro Natura (SBN) 1987: Pieris mannii
    Koch 1988: Pieris mannii
    Toleman & Lewington 1998: Pieris mannii

    Spannweite:
    Überwinterung:
    Rote Liste:
    Höhenverbreitung: 0-600m
    Phänologie Falter:In Mitteleuropa vier bis fünf Generationen.
    Jahreszeitliche Entwicklung aller Stadien:
    Verbreitungskarte:

    Gesamtverbreitung: Südalpen bis Pyrenäen. In der Schweiz war die Art bis Juli 2008 nur im Südtessin und im Wallis in Höhenlagen bis 1000 msm bekannt, seit 2005 auch wieder bei Genf.
    Im Juli 2008 wurde die Art erstmals im Berner Simmental nachgewiesen. Bis Ende 2009 hat sich die Art in tieferen Lagen der ganzen Deutschweiz bis Graubünden ausgebreitet.
    Danach folgten Nachweise in Süddeutschland (Baden-Würtemberg, Bayern), im Dept. Vosges (F) bis und mit Luxembourg, wo sich die Unterart vermutlich mit der westfranzösischen P. m. andegava vermischt.

    Verbreitung in der Schweiz: ab 2009 ganze CH, vorher VS, TI

    Beschreibung
    Falter: Die Sommergeneration fällt auf durch eine kräftige Fleckenzeichnung und gelbe Hinterflügel-Unterseite. Der Apikalfleck (an der Flügelspitze) ist gross und ist innenseits stufenförmig begrenzt. Die Diskalflecken (in der Vorderflügelmitte) sind beim Weibchen markant, rechteckig, beim Männchen halbmondförmig. Häufig verläuft vom Fleck ausgehend ein grauer Schatten gegen den Flügelrand hin. Die Hinterflügelunterseite ist monoton gelb, ohne weitere Zeichnungselemente. Die Tiere der Herbstgeneration sind ähnlich wie die des Sommers, die Frühlingsgeneration hingegen ist viel weniger markant gezeichnet, deren Hinterflügelunterseite ist gelblich grau.

    1947 (l.c.: 230) hat VERITY zur Ergänzung seiner Erstbeschreibung eine weitere, etwas ausführlichere Beschreibung folgen lassen:
    Übersetzung:
    Charakteristisch für die alpigena ist deren ausgesprochene Grösse und die Unterseite mit ihrem lebhaften Gelb, das an die französischen Rassen erinnert. Das Wesentlichste aber ist die Form des Apikalflecks bei beiden Geschlechtern, der mehr oder weniger viereckig ist, dem Vorderrand angrenzt und gegen unten durch einen dem Aussenrand angrenzenden Strich verlängert ist. Dadurch bildet die innere Kontur des Halbmonds statt eines Bogenseg-ments einen deutlichen Winkel. Die zentralen Flecke der Vorderflügel sind eher klein, scharf begrenzt und ohne Striche zum Aussenrand.

    Variationsbreite:

    Ähnliche Arten in der Schweiz: Charakteristikum der ssp. alpigena VERITY sind ihr innen gewinkelter Apikalfleck und die gelbe Unterseite (bei frischen Tieren). Die Unterschiede der ssp. alpigena VERITY gegenüber den benachbarten Unterarten zeigen sich am augenfälligsten bei den Tieren der Sommergeneration:
  • P. mannii roberti EITSCHBERGER & STEINIGER von Südspanien hat einen kräftigeren und rechteckigen 1. Diskalfleck, einen kräftigeren Vorderrandfleck und eine fahlgelbe Unterseite.
  • P. mannii andegava DELAHAYE vom Tiefland Westfrankreichs ist viel spärlicher gezeichnet; die Unterseite hingegen ist vergleichbar gelb.
  • P. mannii rossii STEFANELLI von der italienischen Halbinsel hat einen etwas eingewinkelten Apikalfleck, ähnlich dem der alpigena VERITY, der aber weiter nach hinten läuft. Die Fleckenzeichnung ist weniger kräftig und die Unterseite weniger intensiv gelb.
  • P. mannii mannii MAYER von Dalmatien und dem Balkan hat einen nicht eingeschnittenen, weit nach hinten verlaufenden Apikalfleck und eine weisslichere bis weissgelbliche, leicht gräuliche Unterseite.

    Eibeschreibung:

    Raupenbeschreibung::

    Puppenbeschreibung::

    ÖKOLOGIE / BIOLOGIE:

    Lebensraum: Pieris mannii ist ein Bewohner xerothermer, gehölzreicher Habitate, bevorzugt in der Umgebung sonnenexponierter Kalkfelsen. Im Schweizer Mittelland wurde die Art neuerdings im Siedlungsgebiet in Gärten mit Steinmäuerchen und darin eingewachsenen Kreuzblütlern (Iberis sempervirens) in Anzahl gefunden, in deren Umgebung besuchen die Falter gerne Nektarpflanzen wie beispielsweise Schmetterlingsflieder (Buddleja).

    Ei:

    Raupe:

    Puppe:

    (Stichworte Präimaginalstadien: (Frasspflanzen, Mikroklima, Lebensraum Präimaginalstadien, Ablageverhalten, Frassverhalten, Verhalten, jahreszeitliche Entwicklung: Text fakultativ, ergänzend, falls im Phänogramm nicht sichtbar)
    (Lebenszyklus und Generationsfolge): In Mitteleuropa vier bis fünf Generationen..

    Falter:
    (Stichworte: Nektarpflanzen, Verhalten, Balz, Ausbreitungsdistanz)

    Populationsökologie: Pieris mannii alpigena ist bis 2008 nicht als Wanderfalter in Erscheinung getreten. Seither hat sich die Unterart grossflächig in neuen Gebieten ausgebreitet und die ganze Schweiz (ausser Mittelbünden, Bündner Südtäler) sowie Süddeutschland und den Vorarlberg neu besiedelt (siehe ZIEGLER, 2009: l.c.)
    (Stichworte: spezielle Schwankungen, Populationsgrössen, Metapopulation? Ausbreitungsdistanz und -freudigkeit, ev. Genetisches)

    GEFÄHRDUNG:

    SCHUTZ UND FÖRDERUNG :

    Liste Nahrungspflanzen Raupe: Alyssoides utriculatum CH: im Unterwallis ()
    Aubrieta deltoidea ()
    Cardamine impatiens ()
    Diplotaxis erucoides ()
    Diplotaxis tenuifolia ()
    Iberis amara Freilandfund in Luxemburg (Info Steffen Caspari (Beleg))
    Iberis linifolia ()
    Iberis pinnata ()
    Iberis sempervirens Gartenpflanze im Siedlungsgebiet ()
    Lepidium graminifolium ()

    Literatur:

    Sonstiges: Sinapis sp. ist für Zuchtzwecke ungeeignet: Die (zu) saftige Pflanze verursacht Durchfallerkrankungen mit hoher Mortalität.

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    Textautor: Heiner Ziegler
    Datum: 26.04.2024: 18:16