9999 ¦ Larentiinae 

Eupithecia vulgata 
(Haworth, 1809)

Tafel XX (00:0a-z)

Vorbrodt & Müller-Rutz: Nr. xxx; Ebert 8: xxx; Hausmann 5: Nr. xxx; Karsholt & Razowski: Nr. xxx

Spannweite:

Karte
Phänologie Falter:
Höhenverbreitung: -1300 m

Variabilität: #vulgata_01.jpg#Merkmal der Raupe: Orangerote Segmentabschnitte (nach D. FRITSCH, p.M. und WEIGT, 2002)

Spannweite 18-20 mm.
Grundfarbe graubraun bis rotbraun. Variationsbreite recht gross.
Flügelform spitzflügelig.
Zeichnungselemente unterschiedlich stark ausgeprägt von kontrastreich bis zeichnungsarm.
Zahlreichen Querlinien, fein dunkel begleitet. An den Kreuzungspunkten mit dem Geäder ein feiner schwarzer Punkt.
Charakterisch helle, gewellte Doppelquerlinie, die das Mittelfeld aussen begrenzt. Sie knickt einmal im Kreuzungsbereich der Adern r2 und r4 nach innen und auf der Ader m1 wieder scharf nach aussen ab, um dann ziemlich gerade, parallel zum Außenrand, bis zum Unterrand weiterzulaufen.
Der Mittelpunkt hebt sich nur wenig ab. Er ist meist strichförmig, oft fehlt er.
Im Aussenwinkel typischer weisser Doppelfleck.
Flügelsaum durch feine schwarze Striche begrenzt, die Fransen schwach gescheckt.
Körper bis auf helle Hinterleibsschöpfe und einen nur schwach ausgeprägten dunklen Sattelfleck am Hinterleib zeichnungslos.


Ähnliche Arten CH:

Habitat: Kulturfolger. Bevorzugt in Hecken- und Parklandschaft, gern an warmen Waldrändern, Wegrändern, Böschungen, an Flussufern, zunehmend in Gärten und auf Friedhöfen. Besonders häufig ist sie im Umfeld von landwirtschaftlichen Betrieben und Gärtnereien, wo die Raupe von Pflanzenabfällen lebt. Die Art ist nicht so häufig, wie der Name vermuten liesse.

Nachweismethode: Lichtfang.


Biologie: Eiablage an der Unterseite der untersten Blätter von krautartigen Pflanzen. Hauptnahrung der Raupe sind Pflanzenabfälle, wobei allerdings frische Blätter oder Blüten genauso angenommen werden. Die Raupe ist polyphag und auf keine besondere Pflanze festgelegt. Nach WEIGT werden Blätter von Himbeere, Weissdorn, Glockenblumen und Waldrebe besonders gerne angenommen.
Die E. vulgata-Raupe hat eine ähnliche Lebensweise wie viele Raupen der Gattung Idaea. Sie hält sich verborgen und fressen nur nachts. Bei Störung reagieren sie fast synchron und krümmen sich spiralig zusammen. Die Raupe hält sich besonders an schattigen, aber dennoch warmen und mässig feuchten Orten auf, gerne auf Komposthaufen in Gärten. Verpuppung in einem kleinen festen Kokon aus Pflanzenabfällen.


(Vorbrodt:) VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1070. vulgata Hw. (= austeraria H. S.) — Sp. III, T 71 - Dietze, Eupith. T 72. Der Falter ist in der Ebene, dem Jura und den Alpen verbreitet. Er fliegt von April bis Juli, je nach der Höhenlage und sitzt über Tag gerne an Zäunen, Mauern und Hauswänden.
a) montium Dietze — Dietze, Eupith. T 72. Püngeler fand die Raupe dieser Form bei Zermatt an den Blüten von Thalictrum foetidum und zog sie auch mit Rosen aus dem Ei. Der Falter ist eisengrau, nicht braun, wie in der Ebene; er fliegt im Juni nicht selten zum Licht.
Die Raupe — Dietze, Eupith. T 26 — lebt von Juni bis September polyphag an Sedum, Silene, Polygonum, Cucubalus, Rubus, Crataegus usw. Sie frisst bei der Zucht gerne welken Salat und darf nicht gestört werden. Die Puppen müssen nach der Ueberwinterung oft angefeuchtet werden. E. Sp. II, 75 — Roug. 253 — Frio. III, 113 — Favre 314 — B. R. 368 — Ent. Zeitschr. XX, 76.

Nahrungspflanzen: Weissdorn (Crataegus ) :Vorbrodt 1914
Taubenkropf (Cucubalus baccifer) :Vorbrodt 1914
Grossblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora) :Ebert-9
Hopfen (Humulus lupulus) :Ebert-9
(niedrige Pflanzen ) :Ebert-9
Knöterich (Polygonum ) :Vorbrodt 1914
Hahnenfuss (Ranunculus ) T. foetidum: an den Blüten :Vorbrodt 1914
Himbeere (Rubus idaeus) :Eigenfund Ziegler
(Rubus ) :Vorbrodt 1914
Mauerpfeffer (Sedum ) :Vorbrodt 1914
Lichtnelke (Silene ) :Vorbrodt 1914
(Vaccinium myrtillus) :Ebert-9
(welke Blätter ) :Koch-4

(Populationsökologie)

Gesamtverbreitung: W-Europa N-Afrika bis Kleinasien, Asien

Verbreitung in der Schweiz: ganze Schweiz


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Bild Nr. 11

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Falter: #vulgata_01.jpg#Merkmal der Raupe: Orangerote Segmentabschnitte (nach D. FRITSCH, p.M. und WEIGT, 2002)

Spannweite 18-20 mm.
Grundfarbe graubraun bis rotbraun. Variationsbreite recht gross.
Flügelform spitzflügelig.
Zeichnungselemente unterschiedlich stark ausgeprägt von kontrastreich bis zeichnungsarm.
Zahlreichen Querlinien, fein dunkel begleitet. An den Kreuzungspunkten mit dem Geäder ein feiner schwarzer Punkt.
Charakterisch helle, gewellte Doppelquerlinie, die das Mittelfeld aussen begrenzt. Sie knickt einmal im Kreuzungsbereich der Adern r2 und r4 nach innen und auf der Ader m1 wieder scharf nach aussen ab, um dann ziemlich gerade, parallel zum Außenrand, bis zum Unterrand weiterzulaufen.
Der Mittelpunkt hebt sich nur wenig ab. Er ist meist strichförmig, oft fehlt er.
Im Aussenwinkel typischer weisser Doppelfleck.
Flügelsaum durch feine schwarze Striche begrenzt, die Fransen schwach gescheckt.
Körper bis auf helle Hinterleibsschöpfe und einen nur schwach ausgeprägten dunklen Sattelfleck am Hinterleib zeichnungslos.


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Funde:
Bogno (Cne di Valcolla) TI, 1100 m - m
Embd VS, Derfji 1280 m - m
Felsberg GR, Calinis 570 m - m
Chur GR, Kälberweide 640 m - m
Le Lieu VD, 1070 m - m
Le Sentier VD, Le Rocheray 1010 m - m
Mund VS, Eingang Gredetschtal 1500 m - m
Olivone TI, 890 m - 980 m
Ramosch GR, Inn-Aue 1090 m - m
Ried-Brig VS, Schallberg 1280 m - m
Stalden VS, Milibach 950 m - m
Tamins GR, Eichwald 620 m - 640 m
Törbel VS, Brunnen 1760 m - m
Törbel VS, Höhenweg Stalden-Kalpetran 950 m - m
Zinal VS, 1845 m - m


Gefährdung: Nicht gefährdet



Literatur:
- Ebert, G. (Hrsg.) (2001): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 192
- Koch, M. (1976): Wir bestimmen Schmetterlinge - Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen. Band IV 2. Aufl. 170, Nr.242
- Mironov Vladimir (2003): The Geometrid Moths of Europe - Volume 4. Apollo Books 287, Nr. 127
- Schmid, J. (2007): Kritische Liste der Schmetterlinge Graubündens und ihrer geographischen Verbreitung. Grossschmetterlinge 'Macrolepidoptera'. Eigenverlag, Ilanz. 94pp 52
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG) Nr.8534
- Vorbrodt, K. & Müller-Rutz, J. (1913-1914): Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag) - Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern 118, Nr. 1070 (als Tephroclystia vulgata)
- Weigt, Hans-Joachim (2002): Die Blütenspanner Mitteleuropas, 3 CD's, Eigenverlag CD2 Nr. 53


Textautor: Heiner Ziegler
Datum: 29.04.2024