9999 ¦ Larentiinae 

Eupithecia undata 
(Freyer, 1840)

Tafel XX (00:0a-z)

Vorbrodt & Müller-Rutz: Nr. xxx; Ebert 8: xxx; Hausmann 5: Nr. xxx; Karsholt & Razowski: Nr. xxx

Spannweite:

Karte
Phänologie Falter: Einbrütig. Hauptflugzeit in zweiter Junihälfte. Die Puppe überwintert, gelegentlich zweimal.
Höhenverbreitung: - 2700 m

Variabilität: Spannweite 17-18mm
Grundfarbton von Kopf, Thorax, Abdomen und Vorderflügeln ist ein mittleres, bei ganz frischen Tieren ins Bräunliche spielendes Grau.
Die Hinterflügel sind beim Weibchen stärker, beim Männchen weniger stark aufgehellt.
Auf den Vorderflügeln befinden sich eine Anzahl von gezackten, hellen, fast weissen Doppelbinden, von denen sowohl die der inneren als auch der äusseren Begrenzung des Mittelfeldes besonders deutlich hervortreten. Daneben gibt es noch einige mehr oder weniger stark hervortretende Wellenlinien sowohl im Basal-, als auch im Mittelfeld. Die weisse Wellenlinie im Saumfeld ist auch bei verwaschen gezeichneten Tieren ebenso gut zu erkennen, wie die hell- und dunkelgrau gescheckten Fransen.
Während der mehr strichförmige dunkle Mittelfleck der Vorderflügel auch völlig fehlen kann, ist er auf den Hinterflügeln als feiner Punkt immer sichtbar.
Bei frischen Tieren zeigen die Hinterleiber bei beiden Geschlechtern eine ockergelbe Ringelung auf grau-weissem Grund.

Ähnliche Arten CH: Eupithecia graphata: - Emmiltis pygmaearia: -

Habitat: Alpin: Im Alpenraum in standorttreunen Populationen weit verbreitet an südlichen Geröllhängen mit ausreichender Sonneneinstrahlung: alpine Rasen, besonnte Felsen und Geröllhalden mit reichlichen Beständen der Raupenpflanze Silene rupestris und S. alpestris.
Nachweismethoden: LF im Juni, Raupensuche nachts im August.


Biologie: Falter dämmerungs- und nachtaktiv. Das Weibchen legt die Eier entweder an die Blütenknospen oder den Rand der Blütenblätter. Raupe an Samenkapseln und Früchten von Silene sp. In die befallene Samenkapsel frisst die Raupe ein gut erkennbares Loch. Die junge Raupe lebt bis zum vorletzten Stadium vorwiegend in der Blüte oder der noch unreifen Samenkapsel. Ausgefressene Blüten werden nachts gewechselt. Am Tage versteckt sich die erwachsene Raupe im Pflanzenhorst, kommt erst in der frühen Dämmerung zum Vorschein, um dann die Samenkapseln der Nelkenarten seitlich anzubohren. Zur Verpuppung spinnt die Raupe in unmittelbarer Nähe des Pflanzenhorstes zwischen Steinchen und Geröll einen recht festen Erdkokon.
Die Zucht ist einfach, doch gelingt häufig die Eiablage nicht, vor allem nicht an fremden Nelkenarten. Eingefrischte Pflanzen sollten hell und warm stehen. Im letzten Larvalstadium müssen ausgereifte, möglichst trockene Samenkapseln gereicht werden, um Darmerkrankungen zu vermeiden.


(Vorbrodt:) VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1066. undata Frr. (= scriptaria H. S.) — Sp. III, T 71 — Dietze, Eupith. T 72. Nur in den Alpen, dort zwar weit verbreitet, aber wohl nirgends häufig. Höhenverbreitung bis 2300 m (V.). Flugzeit von Juni bis August. La Forclaz, Mt. Chemin (W.), Zermatt (Püng.), Simplon (Ratz.), Tete ä Fayaz, Varenalp, Alpe du Merais ob Grimentz (Roug.), Laquintal (Jäggi), Weissenburgschlucht (Hug.), Gadmen (St.), am Steingletscher unter Felsen nicht selten (Uffeln), Chur (Cafl.), Pontresina (Püng.), Bergün (Honegg.), Albula (Z.), Oberengadin (Jäggi), am Davosersee, Flüelatal (Hauri), Seealptal (M.-R.), Stelvio (Locke).
a) nigerrima Dietze, Eupith. T 72. Die Zeichnungen, ausser dem Mittelmond, in Dunkel aufgelöst. Stelvio (Eppelsh.).
Püngeler fand die Raupen — Dietze, Eupith. T 16 — im August sehr zahlreich bei Zermatt und Pontresina an Silene rupestris. Sie frassen, an den Aestchen ruhend, die Samenkapseln aus. Im Juli—August 1895 bei Bergün gefundene Raupen lieferten in Basel die Falter schon vom 1. IV. 1896 an (Honegg.). E. Sp. n, 79 — Favre 309 — Iris XIH, T 7 — B. R. 373 — Wiener Ent. Zeit. 1883, p. 244.

Nahrungspflanzen: Miere (Minuartia ) M. austriaca: An Früchten und Samenkapseln :Lepiforum BH
Lichtnelke (Silene ) S. rupestris (bevorzugt): an Früchten und Samenkapseln :Vorbrodt 1914
Lichtnelke (Silene ) S. pusilla: an Früchten und Samenkapseln :Lepiforum BH

(Populationsökologie)

Gesamtverbreitung: Europäisch alpin: Pyrenäen, Zentralmassiv, Alpen, Apennin, Balkan, Karpathen.

Verbreitung in der Schweiz: Alpen, S-Schweiz


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Falter: Spannweite 17-18mm
Grundfarbton von Kopf, Thorax, Abdomen und Vorderflügeln ist ein mittleres, bei ganz frischen Tieren ins Bräunliche spielendes Grau.
Die Hinterflügel sind beim Weibchen stärker, beim Männchen weniger stark aufgehellt.
Auf den Vorderflügeln befinden sich eine Anzahl von gezackten, hellen, fast weissen Doppelbinden, von denen sowohl die der inneren als auch der äusseren Begrenzung des Mittelfeldes besonders deutlich hervortreten. Daneben gibt es noch einige mehr oder weniger stark hervortretende Wellenlinien sowohl im Basal-, als auch im Mittelfeld. Die weisse Wellenlinie im Saumfeld ist auch bei verwaschen gezeichneten Tieren ebenso gut zu erkennen, wie die hell- und dunkelgrau gescheckten Fransen.
Während der mehr strichförmige dunkle Mittelfleck der Vorderflügel auch völlig fehlen kann, ist er auf den Hinterflügeln als feiner Punkt immer sichtbar.
Bei frischen Tieren zeigen die Hinterleiber bei beiden Geschlechtern eine ockergelbe Ringelung auf grau-weissem Grund.

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Funde:
Tschierv GR, Ofenpass / Pass dal Fuorn 2140 m - 2300 m


Gefährdung: Nicht gefährdet



Literatur:
- Mironov Vladimir (2003): The Geometrid Moths of Europe - Volume 4. Apollo Books 108, Nr. 39
- Schmid, J. (2007): Kritische Liste der Schmetterlinge Graubündens und ihrer geographischen Verbreitung. Grossschmetterlinge 'Macrolepidoptera'. Eigenverlag, Ilanz. 94pp 52
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG) Nr.8496
- Vorbrodt, K. & Müller-Rutz, J. (1913-1914): Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag) - Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern 116, Nr. 1066 (als Tephroclystia undata)
- Weigt, Hans-Joachim (2002): Die Blütenspanner Mitteleuropas, 3 CD's, Eigenverlag CD2 Nr. 24


Textautor: Heiner Ziegler
Datum: 29.04.2024