9999 ¦ Larentiinae 

Eupithecia actaeata 
Walderdorff, 1869

Tafel XX (00:0a-z)

Vorbrodt & Müller-Rutz: Nr. xxx; Ebert 8: xxx; Hausmann 5: Nr. xxx; Karsholt & Razowski: Nr. xxx

Spannweite:

Karte
Phänologie Falter: 1-2 Gen./Jahr.
A6-A7
oder I M5-M6, II E7-M8
Höhenverbreitung: - 1700 m

Variabilität: Spannweite 22 mm.
Vorderflügel breitflächig mit nicht spitzem Apex und gerundetem Außenrand.
Grundfarbe von Flügeln und Körper beigegrau.
auffallend schwarzer, grosser, halbmondförmiger Mittelfleck.
Zeichnung undeutlich aus dunklen Vorderrandsflecken, von denen aus sich nur fleckchenartig angedeutete dunkle und helle Wellenlinien in Richtung Hinterrand fortsetzen.
Das Saumfeld etwas dunkler. Darin eine weissliche Wellenlinie, die sich auf der Ader cu2 zu einem Fleckchen erweitert.
Schultern etwas verdunkelt. Am Hinterleib schwarze Haarschöpfe im Dorsalbereich sowie schwarze Linien über den Stigmen.
Die Raupe variabel und ähnlich derjenigen von Baptria tibiale, die auf derselben Pflanze lebt.

Ähnliche Arten CH:

Habitat: Eupithecia actaeata ist ganz an ihre Hauptfutterpflanze Actaea spictata gebunden: Krautreiche, schattige Buchenmischwälder mit dauernd erhöhter Luftfeuchte auf Kalk, mit Beständen des Bischofskrauts.

Nachweismethode: Raupensuche Ende Juli


Biologie: Die Imagines beginnen in der frühen Dämmerung mit ihrem Nahrungsflug. Tagsüber halten sich die Imagines versteckt. Eiablage unter die Blätter von Actaea spicata. Falter kommen nur ganz vereinzelt ans Licht. Die Raupe lebt von ihrer Jugend bis zur Verpuppung an der Unterseite der Blätter. Sie frisst nachts und ruht am Tage langausgestreckt an den Blattrippen. Bereits wenn die Raupe das Ei verlässt, frißt sie Löcher in die Actaea-Blätter. Die auffallende Zeichnung der Raupe wirkt ungemein formauflösend. Man muss, wenn man ein Actaea-Blatt umdreht, genau hinsehen, um alle daran sitzenden Raupen auf Anhieb zu entdecken. Eigenfund 1.8.12 einer erwachsenen Raupe tagsüber auf der Blattoberseite; sie war nicht parasitiert. Bei Berührung zeigt deri Raupe kaum Abwehrverhalten. Verpuppung in der Falllaubschicht in einem Kokon.

(Vorbrodt:) VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1078. actaeata Wald. — Sp. III, T 71 — Dietze, Eupith. T 74. Die Stammform ist nur von wenigen Orten angegeben. Sie fliegt im Juni-Juli. St. Gallen häufig (M.-R.), Sentier (Mory), Tanay (Roug.).
a) bergunensis Dietze — Dietze, Eupith. T 74 — Stett. Ent. Zeit. 1875, T 2. Ist die grössere, schärfer gezeichnete, alpine Form. Am Rugnux (Dietze), Ilanz (Caveng), Lac de Tanay (Roug.), Bergün, Simplon, Flüeli-Ranft (Püng.), Gadmen (V.).
Die Raupen beider Formen sind abgebildet in Dietze, Eupith. T 46. Sie leben in Bergwäldern an den Blättern von Thalictrum aquilegifolium und Actaea spicata von Juli bis September. Man findet sie stets einzeln auf der Oberseite der Blätter sitzend. Sie sind unschwer zu erziehen und ergeben bei der Zimmerzucht die Falter im Mai des folgenden Jahres. E. Sp. II, 74 — Iris XIX, T 3 — B. R. 368 — Stett. Ent. Zeit. 1869, p. 395 - 1872, p. 174.

Nahrungspflanzen: Christophskraut (Actaea spicata) :Ebert-9
Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium) T. aquilegifolium :Ebert-9

(Populationsökologie)

Gesamtverbreitung: Frankreich - M-Europa bis O-Sibirien, Japan

Verbreitung in der Schweiz: Schweiz: fehlt im Jura


Bild Nr. 1

Bild Nr. 2

Bild Nr. 3

Bild Nr. 4

Bild Nr. 5

Bild Nr. 6

Bild Nr. 7

Bild Nr. 8

Bild Nr. 9

Bild Nr. 10

Bild Nr. 11

Bild Nr. 12


Falter: Spannweite 22 mm.
Vorderflügel breitflächig mit nicht spitzem Apex und gerundetem Außenrand.
Grundfarbe von Flügeln und Körper beigegrau.
auffallend schwarzer, grosser, halbmondförmiger Mittelfleck.
Zeichnung undeutlich aus dunklen Vorderrandsflecken, von denen aus sich nur fleckchenartig angedeutete dunkle und helle Wellenlinien in Richtung Hinterrand fortsetzen.
Das Saumfeld etwas dunkler. Darin eine weissliche Wellenlinie, die sich auf der Ader cu2 zu einem Fleckchen erweitert.
Schultern etwas verdunkelt. Am Hinterleib schwarze Haarschöpfe im Dorsalbereich sowie schwarze Linien über den Stigmen.
Die Raupe variabel und ähnlich derjenigen von Baptria tibiale, die auf derselben Pflanze lebt.

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Funde:
Surselva GR, 700 m - 900 m
Waltensburg/Vuorz GR, Staziun 750 m - 800 m


Gefährdung: Nicht gefährdet



Literatur:
- Ebert, G. (Hrsg.) (2001): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 155
- Koch, M. (1976): Wir bestimmen Schmetterlinge - Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen. Band IV 2. Aufl. 166, Nr.231
- Mironov Vladimir (2003): The Geometrid Moths of Europe - Volume 4. Apollo Books 174, Nr. 71
- Schmid, J. (2007): Kritische Liste der Schmetterlinge Graubündens und ihrer geographischen Verbreitung. Grossschmetterlinge 'Macrolepidoptera'. Eigenverlag, Ilanz. 94pp 52
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG) Nr.8515
- Vorbrodt, K. & Müller-Rutz, J. (1913-1914): Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag) - Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern 121, Nr. 1078 (als Tephroclystia actaeata)
- Weigt, Hans-Joachim (2002): Die Blütenspanner Mitteleuropas, 3 CD's, Eigenverlag CD2 Nr. 37


Textautor: Heiner Ziegler
Datum: 29.04.2024