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Pasiphila rectangulata (LINNAEUS, 1758) Geometridae
Larentiinae
Textblatt Geometridae
Graugrüner Apfel-Blütenspanner, Green Pug
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Fotos Imagines
Praeimagines
Habitat
Verbreitung
ganze Schweiz
Funde:
Solothurn, Gempen, 710m (617 / 257)
Graubünden, Waltensburg/Vuorz, Staziun, 750-800m (728 / 181)
Graubünden, Valendas, Isla, 700m (742.253 / 184.493)
Graubünden, Bonaduz, Rheinschlucht, 770m (745.2 / 185.4)
Graubünden, Chur, Kälberweide, 640m (759.8 / 190.3)
Graubünden, Ramosch, Inn-Aue, 1090m (825.98 / 191.15)
Habitat & Flugzeit
Habitat: Anthropogene, warme Habitate: Kulturfolger: Obstbaumplantagen, Gärten, Hecken. Die Art ist für Obstkulturen unschädlich. Die natürlichen Lebensräume sind warme Waldränder, Hecken und locker bebuschte Hänge mit Beständen von einzeln stehendem Holzapfel, Felsenbirne, Traubenkirsche oder Schlehe.
Imaginalmonate: 4-8
Höhenverbreitung: - 1500 m
Lebenszyklus: Einbrütig.
Raupen & Biologie
Biologie:
Imagines nachtaktiv. Eiablage nachts in Rindenritzen und Vorsprüngen in der Nähe der späteren Blütenknospen. Die Raupe bohrt sich an warmen Tagen in die Blütenknospen ein. Sobald eine Blüte als Nahrungsquelle nicht mehr ausreicht, wechselt sie nachts und spinnt bis zum Morgen die Blütenblätter zusammen. Die Raupen sind bei Vollblüte ihrer Futterpflanzen erwachsen. Verpuppung am Boden oder in Rindenritzen in lockerem Kokon.
Die Zucht ist unproblematisch, jedoch ist die Eiablage nur zu erzielen, wenn in den Flugbehälter mehrere, etwa 20 cm lange, von Blättern befreite Zweigspitzen vom Gartenapfel gestellt werden. Zuvor werden sie mit einem scharfen Messer so eingekerbt, dass nur die Rinde etwas angerissen wird. In diese künstlichen Rindenrisse werden die Eier dann meistens recht gut abgelegt. Diese Zweige können im Freien in einem Leinenbeutel, Wind und Wetter ausgesetzt, aufgehängt werden. Im zeitigen Frühjahr können sie zusammen mit frischen Apfelzweigen in eine Vase gestellt werden. Die aus den Eiern schlüpfenden Raupen finden zielsicher den Weg zu den Blütenknospen (Weigt, 2002).
Raupenpflanzen:
Amelanchier ovalis (Felsenmispel)
in den Blüten (Ebert-8)
Crataegus sp. (Weissdorn)
(Ebert-8)
Malus domestica (Apfel)
in den Blüten (Ebert-8)
Malus sp. (Apfelbaum)
M. sylvestris: in den Blüten (Ebert-8)
Prunus padus (Gewöhnliche Traubenkirsche)
in den Blüten (Ebert-8)
Prunus spinosa (Schlehe)
in Blüten (Weigt, 2002)
Pyrus sp. (Birne)
P. communis: in den Blüten (Ebert-8)
Pyrus sp. (Birne)
P. pyraster: in den Blüten (Ebert-8)
Literaturzitat
VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1041. rectangulata L. — Sp. III, T 70 — B. K. T 43 — Dietze, Eupith. T 69. Der Falter ist im ganzen Tief- und Berglande bis etwa 1200 m verbreitet und überall sehr häufig. Er fliegt bes. in Baumgärten oder wird dort an Stämmen ruhend gefunden, von Mai bis August.
a) subaetmta Hb. — Dietze, Eupith. T 69. Von heller grüner Färbung. Ittingen (Wehrli). Siselen. Büren (Ratz.), Bechburg (R.-St.), Martigny (W.), Landquart (Thom.).
b) cydoniata Bkh. — Dietze, Eupith. T 69. Braungrau mit dunkler Mittelbinde. Zürich (Nägeli). Büren, Siselen (Ratz.), Martigny (W.), Leuk, Rossetan (Favre), Sion, Sierre (Paul), Bormio (Landolt).
c) nigrosericeata Hw. (= bischoftaria H. G. 586/8) — Dietze, Eupith. T 69. Ist noch dunkler, fast schwärzlich mit grüner Wellenlinie. Siselen, Büren (Ratz.), Bechburg (R.-St.), Martigny (W.), Sierre, Fully, Rossetan, La Croix (Favre), Chur (Cafl.), Landquart (Thom.), Murkart (Wehrli). Stalden (T. de G.). Das hellgrüne Räupchen — Dietze, Eupith. T 3 — lebt iin April—Mai an Obstbäumen. Nach fast allen Angaben ausschiesslich an den Blüten von Apfel- und Birnbäumen; Prof. Stange klopfte die Räupchen auch von blühendem Prunus padus; ich traf sie vorzugsweise in den Blüten der Holzapfelbäume. In merkwürdigem Gegensatze hiezu findet Dr. Thomann die Räupchen bei Landquart jährlich nur an den Blättern der Birnbäume. Die ganz jungen Räupchen scheinen zunächst die Oberseite der Blätter ein wenig abzuschaben und spinnen dann die Ränder derart zusammen, dass eine regelrechte Düte entstellt, von der sie leben, indem sie am Rande, vom Stiel her, die Blätter verzehren. Möglicherweise hängt diese Lebensweise der Raupen in dortiger Gegend mit dem Umstände zusammen, dass in dem im Föhnstrich liegenden Graubündner-Rheintal die Birnbaumblüten sehr früh und plötzlich aufbrechen, vielleicht ehe die Räupchen leben; jedenfalls beweisen ganz kleine, schwarze und bereits leere Blattdüten, dass sie von Jugend auf von Blattsubstanz sich nähren und nicht zuerst auf den Blüten sind. Von Dr. Thomann am 2. V. 1912 erhaltene 1/2 erwachsene Raupen band ich in Bern auf Birnbaum auf: trotzdem ihnen reichlich Blüten zur Verfügung standen, verzehrten sie nur die Blätter. Sie verpuppten sich Mitte des Monates und ergaben die Falter von Mitte Juni an. E. Sp. II, 84 — Roug. 246 — Frio. lU, 204 — Favre 307 — Macrolep. V. Friedland, p. 83 — B. R. 378.
Quellen
Links:
euroleps
Lepiforum
Raupenkalender Geometridae der Schweiz
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