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Holoarctia cervini (FALLOU, 1864) Erebidae
Arctiinae
Arctiini
Matterhornb
Verbreitung
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VS, Ofenpassgebiet GR
Habitat & Flugzeit
Habitat: südexponierte, kurzrasige steinige Geröllhalden mit spärlichem Pflanzenbewuchs
Imaginalmonate: 7-8
Höhenverbreitung: 2600 - 3200 m
Raupen & Biologie
Biologie:
Raupe an niederen Pflanzen, Entwicklung zwei- bis dreijährig
Raupenpflanzen:
Dryas octopetala (Silberwurz)
(SBN-3)
Geum sp. (Nelkenwurz)
(SBN-3)
Plantago sp. (Wegerich)
(SBN-3)
Primula sp. (Primel)
(SBN-3)
Rumex sp. (Ampfer)
(SBN-3)
Saxifraga sp. (Steinbrech)
(SBN-3)
Silene sp. (Lichtnelke)
(SBN-3)
Literaturzitat
VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914, Band 2):

1288. cervini Fallou — Sp. III, T 73 — Stz. II, T 16 — B. R. T 47. Diese Art ist zweifellos ein Relikt, das sich einzig bei uns noch erhalten hat; sie steht ganz isoliert und hat auch in Sibirien oder Mittelasien keine näheren Verwandten. Das interessante, hochalpine Tier ist nur auf dem Riffelberg, gegen den Gornergrat hin heimisch, wo es bis nahe an 3000 m geht. Es ist aber infolge unsinniger Nachstellung am Aussterben. Der Falter fliegt im Juli-August in den Mittagsstunden, wird aber auch an oder unter Felsen ruhend gefunden. Er variiert etwas, namentlich schwankt die Färbung der m Vfl zwischen dottergelb und schmutzig weiss. Gezogene w sind aber immer gelb, die Färbung geht im Freien durch Kälte oder Feuchtigkeit in Weiss über.
a) hnatecki Frey — Mittig. S. E. G. III, 479 — Obthr. I, PI. I - Stz. II, T 16. Eine scharf geschiedene Lokalform. Die Grundfarbe der Vfl ist ockergelb, die Hfl etwas heller, auf allen die schwarze Zeichnung geringer als beim Typus. Laquintal in Mehrzahl (Favre), Hohlicht (Jordis), ein ganz frisches w am 13. VII. 1906 beim Simplon-Hospiz(V.); im Val Turtman die ausschliessliche Form und an manchen Stellen, zwischen 2600 und 3000 m, so Grubener Schwarzhorn, Augstbordpass, Gigialp nicht selten, aber das Suchen mühsam (Roug., M.-R.). Ein Stück mit gänzlich ungezeichneten, einfarbig gelben Flügeln steckt in der Sammlung Favres.
Die goldgelben Eier werden im Juli-August zerstreut auf die Unterseite von Blättern und Steinen abgelegt, die Räupchen schlüpfen nach 8 Tagen. Sie leben, in der Freiheit 1-2 Mal überwinternd, an Geum montanum, Rumex, Alsine, Plantago, Primiila, Silene, Saxifraga, Androsace ii. s. w. und fressen nur des nachts, laufen aber gern im Sonnenschein. — Am 5. VII. 1902 gefundene erwachsene Raupen — Sp. IV, T 13 — spannen sich am 10. ein und ergaben bis am 20. Juli die Falter (V.). Wullschlegel überwinterte die im August 1904 gefundenen jungen Räupchen im Freien und nahm sie am 30. III. ins Zimmer. Sie verspannen sich am 11. V. und lieferten die Falter bis am 5. VI. 1905. Dagegen berichtet mir Dr. Ebert, dass er in Kassel mehrmals durch Treiben bei Eizuchten in der kurzen Zeit von Anfang August bis Ende Oktober tadellose Falter erzielte. Eine so abgekürzte Entwicklungsdauer von nur 3 Monaten, gegenüber der 2 jährigen im Freien, ist gewiss der Erwähnung wert.
E. Favre 91 — Sp. II, 138 — Stz II, 82 — Lamp. 281, T 81 — Ann. Soc. E. France 1861, p. 679, PL 1, PI. 10 — Stett. Ent. Zeit. 1874, p. 200 — Ent. Nachr. 1881, p. 345 — B. R. 432 - Iris XXV, 127 — Gab. Ent. Zeitschr. VI, 248 - Mittig. S. E. G. IV, 469.
Quellen
Links:
euroleps
lepiforum
Verbreitungskarte CSCF
Raupenkalender Arctiidae der Schweiz
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