9999 ¦ Larentiinae 

Eupithecia tripunctaria 
Herrich-schÄffer, 1852

Tafel XX (00:0a-z)

Vorbrodt & Müller-Rutz: Nr. xxx; Ebert 8: xxx; Hausmann 5: Nr. xxx; Karsholt & Razowski: Nr. xxx

Spannweite:

Karte
Phänologie Falter: 2 Gen./Jahr:
I: M5-E6
II M7-A9
Höhenverbreitung: - 1600 m

Variabilität: Spannweite 17-19 mm.
Weniger spitzflüglich als E. virgaureata.
Gleichmässige anthrazitgraue Flügelfärbung mit den auffallenden weißen Punkten.
Mittelfleck schwarz, halbmondförmig, gross.
Dreieckiger weisser Fleck zwischen den Schultern.


Ähnliche Arten CH: Eupithecia virgaureata: -

Habitat: Typischer Bewohner der Hochstaudenflur in warmen, schattigen, etwas luftfeuchten Lagen mit reichlich Umbelliferen (Angelica silvestris, Heracleum sphondylium, Anthriscus silvestris): lichte Wälder, Waldschneisen, Waldränder. Die stärksten Populationen bildet die Art in geschützten Wäldern und Feldgehölzen aus, die auch in trockenen Sommern Luftfeuchte behalten.

Nachweismethoden: LF, Faltersuche frühnachts, Raupen klopfen im Juli/August


Biologie: Raupen an Umbelliferen, z.B. Angelica silvestris, Heracleum sphondylium, Peucedanum oreoselinum und andern. Der Angabe, die Raupe sei im Sommer vorwiegend an den Blüten und Samen von Sambucus nigra, widerspricht WEIGT.
In ihrem Habitat ruhen die Imagines meist unter Blättern oder am Fuße von Baumstämmen. Sie sind wenig scheu. An blühenden Dolden, Hollunderblüten oder Wasserdost kann man bei geeignetem feuchtwarmem Wetter in der Abenddämmerung und frühen Nacht oft hunderte Imagines saugend beobachten. Die Eiablage erfolgt zwischen die Blütenknospen von Umbelliferen, bevorzugt an Angelica silvestris, Heracleum sphondylium und Anthriscus Silvestris. Die Raupen passen sich in der Färbung und Körperzeichnung ganz hervorragend an den jeweiligen Vegetationszustand der Blüte an. Das Spektrum reicht von zeichnungslos weisslich-grün bis rehbraun mit intensiver dunkelbrauner Zeichnung. Die Raupe nimmt bei Störung in den Dolden eine spiralig verkrümmte Haltung ein. Die im Zickzack verlaufende Seitenzeichnung wirkt dann besonders formauflösend. Die Raupen beider Generationen sind ausgesprochen schnellwüchsig und nach etwa drei Wochen verpuppungsreif. Die Zucht von der Eiablage bis zur Imago ist komplikationslos und einfach.


(Vorbrodt:) VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1068. albipunctata Hw. (= tripunctaria H. S.) — Sp. III, T 71 — Dietze, Eupith. T 72. Der Falter ist von der Ebene bis in etwa 1600 m Höhe (Zermatt, Hoffm.) weit verbreitet, aber ziemlich selten. Er fliegt in 1-2 Generationen von April bis August. Chur (Cafl.), Cresta-Thusis (Honegg.), Landquart (Thom.), Ilanz (Caveng), Mt. Chemin (W.), Brig, Simplon (Favre), Gadmen (St.), Lechelles (T. de G.), St. Blaise, Neuchâtel (V.), Dombresson (Roug.), Bechburg(R.-St.), Büren (Ratz.), Schaffhausen (Pfähler), Aadorf (Z.-R.), Frauenfeld (Wehrli), St. Gallen (M.-R.), Stöckentobel bei Zürich (Rühl). Die Raupe — Dietze, Eupith. T 56 — lebt von Mai bis Juli und wieder von August bis Oktober, im Sommer an den Blüten und Samen von Sambucus nigra, im Herbst an Angelica silvestris, Heracleum sphondylium, Peucedanum oreoselinum und andern Umbelliferen. E. Sp. II, 74 — Roug. 254 — Frio. III, 206 — Favre 314 — Ent. Zeitschr. XH, 51 — B. R. 368.

Nahrungspflanzen: (Aegopodium podagraria) :Weigt 2002
Wilde Brustwurz (Angelica sylvestris) (bevorzugt) an Blüten und Samen :Vorbrodt 1914
Kerbel (Anthriscus sylvestris) bevorzugt :Weigt 2002
(Bupleurum ) an Blüten und Samen :Weigt 2002
Kälberkropf (Chaerophyllum ) :Weigt 2002
Wilde Möhre (Daucus carota) an Blüten und Früchten :Weigt 2002
Wasserdost (Eupatorium ) E. cannabinum :Ebert-9
(Falcaria vulgaris) :Weigt 2002
(Heracleum sphondylium) (bevorzugt) an Blüten und Samen :Vorbrodt 1914
(Laserpitium latifolium) :Weigt 2002
Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) :Ebert-9
(Pastinaca sativa) :Ebert-9
(Peucedanum ) P. oreoselinum: an Blüten und Samen :Vorbrodt 1914
(Peucedanum ) P. palustre :Weigt 2002
Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga) :Ebert-9

(Populationsökologie)

Gesamtverbreitung: W-Europa bis O-Sibirien, Japan, N-Amerika

Verbreitung in der Schweiz: ganze Schweiz


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Falter: Spannweite 17-19 mm.
Weniger spitzflüglich als E. virgaureata.
Gleichmässige anthrazitgraue Flügelfärbung mit den auffallenden weißen Punkten.
Mittelfleck schwarz, halbmondförmig, gross.
Dreieckiger weisser Fleck zwischen den Schultern.


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Funde:
Cazis GR, Rheinufer-Naturschutzgebiet 640 m - m
Cudrefin VD, Grande Cariçaie 430 m - m
Hasliberg BE, Hohfluh 1000 m - m
Chur GR, Kälberweide 640 m - m
Mesocco GR, A13 Mesocco Süd 720 m - m


Gefährdung: Nicht gefährdet



Literatur:
- Ebert, G. (Hrsg.) (2001): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 248
- Koch, M. (1976): Wir bestimmen Schmetterlinge - Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen. Band IV 2. Aufl. 168, Nr.237
- Mironov Vladimir (2003): The Geometrid Moths of Europe - Volume 4. Apollo Books 155, Nr. 63
- Schmid, J. (2007): Kritische Liste der Schmetterlinge Graubündens und ihrer geographischen Verbreitung. Grossschmetterlinge 'Macrolepidoptera'. Eigenverlag, Ilanz. 94pp 52
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG) Nr.8535
- Vorbrodt, K. & Müller-Rutz, J. (1913-1914): Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag) - Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern 117, Nr. 1068 (als Tephroclystia albipunctata)
- Weigt, Hans-Joachim (2002): Die Blütenspanner Mitteleuropas, 3 CD's, Eigenverlag CD3 Nr. 77


Textautor: Heiner Ziegler
Datum: 03.05.2024