9999 ¦ Larentiinae 

Eupithecia impurata 
(HÜbner, 1813)

Tafel XX (00:0a-z)

Vorbrodt & Müller-Rutz: Nr. xxx; Ebert 8: xxx; Hausmann 5: Nr. xxx; Karsholt & Razowski: Nr. xxx

Spannweite:

Karte
Phänologie Falter: 1 Gen./Jahr. Puppe überwintert nur 1x.
Höhenverbreitung: - 2000 m

Variabilität: Nominatspecies im Alpenraum von mausgrauer Grundfärbung.
Spannweite 22 mm.
Die mittelgraue Zeichnung in geringem Kontrast zur Grundfarbe.
Zeichnung der Vorderflügel aus Wellenlinien, die sich im Mittelfeld zu einem Band verbreitern.
Helle Doppellinie, die am Vorderrand beginnt, am dunklen Mittelpunkt scharf abknickt, diesen rechtwinkelig umrandet, um dann senkrecht auf den Hinterrand zuzulaufen.
Fransen aller Flügel hell und mittelgrau gescheckt.
Kopf und Vorderkörper hellgrau, Halskragen und Hinterleib verdunkelt.
Bei männlichen Tieren ist das letzte Hinterleibssegment wieder hell.


Ähnliche Arten CH: Eupithecia semigraphata: Zur sicheren Unterscheidung Genitaldetermination empfehlenswert -

Habitat: Sehr sonnenexponierte Felslandschaften mit windarmem Klima, in denen es zur Raupenzeit zu Wärmestau kommt. In allen anderen Stadien verträgt die Art hohe Temperaturen und zu geringe Feuchtigkeit nicht.

Nachweismethoden: LF im Juli, Raupensuche nachts Ende Juli-anfangs August.


Biologie: Im Gegensatz zu den Raupen sind die Imagines hitzeempfindlich. Während ihrer Hauptflugzeit herrschen auf den Felsen hohe Temperaturen. Man findet deshalb am Tage ruhende Imagines stets im tiefen Schatten, oft weit in Spalten oder hinter Vorsprüngen verborgen. Die Imagines sind dämmerungs- und nachtaktiv und fliegt Lichtquellen an. Eiablage an Blüten von Glockenblumen, die besonders exponiert und trocken zwischen Felsvorsprüngen oder in Mauerritzen wachsen. Raupen nachtaktiv in Blüten von Campanula-Arten, bevorzugt Campanula rotundifolia und C. cochlearifolia. Tagsüber am Boden verborgen. Raupe frisst zunächst Blüten, später aber braucht sie zwingend Samenkapseln als Futter und Morgentau als Flüssigkeit. Puppe auf der Erde einen kleinen, festen Kokon.
Zucht: Bei der Eiablage berücksichtigen, dass die Art einzeln ablegt und dazu bis zu vier Wochen benötigt. Alle zwei bis drei Tage sollten die Pflanzen gewechselt werden. Während die jungen Raupen bis zur Mitte des dritten Stadiums weder besonders trockenheits- noch wärmebedürftig sind (eingefrischte Blüten und grüne Samenkapseln schaden nicht), sind später Sonne, Samenkapseln und Morgentau unabdingbar.


(Vorbrodt:) VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1090. impurata Hb. - Sp. III, T 71 — Dietze, Eupith. T 76. Die typische Form ist gelb geädert. Der Falter liebt schattige, etwas feuchte Stellen, wo er gerne im Walde an erratischen Blöcken und Felsen sitzt, er ist im ganzen Lande bis zur Grenze der Waldregion verbreitet. Flugzeit von Juni bis August.
a) modicata Hb. — Dietze, Eupith. T 76. Das Gelbliche des Geäders mehr oder weniger fehlend. Zermatt (Püng.), Martigny (Hoffm.), Weissenburgschlucht (Hug.), Büren (Ratz.), Stilfserjoch (Eppelsh.).
Die Raupe — Dietze, Eupith. T 34 — lebt im August-September an Campanula rotundifolia und pusilla. Die Eier werden in die Blüten abgelegt und die Raupen sind durch Eintragen von Campanulaarten zu erhalten. Man stellt die Blüten in Wasser und bespritzt sie oft tüchtig. Wenn die Stengel anfangen zu faulen, so schneide man die Kapseln ab und lege sie in ein grosses Zuchtglas; frische Luft muss stets einwirken. Nach 2—3 Wochen haben die Raupen eine gewisse Grösse erreicht und können mit frischen Blüten weiter gefüttert werden. Die Verpuppung geschieht in den Samenkapseln. (Ent. Zeitschr. III, 105) E. Sp. II, 78 — Roug. 248 — Favre 309 — B. R. 372 — Stett. Ent. Zeit. 1875, p. 25.

Nahrungspflanzen: Glockenblume (Campanula ) C. rotundifolia: nachts in Blüten :Ebert-9
Glockenblume (Campanula ) C. pusilla: nachts in Blüten :Vorbrodt 1914
Glockenblume (Campanula ) C. cochlearifolia (nachts in Blüten) :Weigt, 2002

(Populationsökologie)

Gesamtverbreitung:

Verbreitung in der Schweiz: Jura, Alpen


Bild Nr. 1

Bild Nr. 2

Bild Nr. 3

Bild Nr. 4

Bild Nr. 5

Bild Nr. 6

Bild Nr. 7

Bild Nr. 8

Bild Nr. 9

Bild Nr. 10

Bild Nr. 11

Bild Nr. 12


Falter: Nominatspecies im Alpenraum von mausgrauer Grundfärbung.
Spannweite 22 mm.
Die mittelgraue Zeichnung in geringem Kontrast zur Grundfarbe.
Zeichnung der Vorderflügel aus Wellenlinien, die sich im Mittelfeld zu einem Band verbreitern.
Helle Doppellinie, die am Vorderrand beginnt, am dunklen Mittelpunkt scharf abknickt, diesen rechtwinkelig umrandet, um dann senkrecht auf den Hinterrand zuzulaufen.
Fransen aller Flügel hell und mittelgrau gescheckt.
Kopf und Vorderkörper hellgrau, Halskragen und Hinterleib verdunkelt.
Bei männlichen Tieren ist das letzte Hinterleibssegment wieder hell.


Bildlegende:
- 1:
- 2:
- 3:
- 4:
- 5:
- 6:
- 7:
- 8:
- 9:
- 10:
- 11:
- 12:


Funde:
Bonaduz GR, Rheinschlucht 770 m - m
Brusio GR, I Gox 942 m - m
Felsberg GR, Calinis 570 m - m
Kalpetran (im Vispertal) VS, 940 m - m
Haldenstein GR, Calanda, Ruine Lichtenstein 770 m - m
Meride TI, 585 m - m
Courchavon JU, Mormont 557 m - m
Ramosch GR, Inn-Aue 1090 m - m
Ried-Brig VS, Schallberg 1280 m - m
Törbel VS, Höhenweg Stalden-Kalpetran 950 m - m
Zermatt VS, Alterhaupt 1960 m - m


Gefährdung: Nicht gefährdet



Literatur:
- Ebert, G. (Hrsg.) (2001): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 213
- Koch, M. (1976): Wir bestimmen Schmetterlinge - Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen. Band IV 2. Aufl. 174, Nr.248
- Mironov Vladimir (2003): The Geometrid Moths of Europe - Volume 4. Apollo Books 323, Nr. 145
- Schmid, J. (2007): Kritische Liste der Schmetterlinge Graubündens und ihrer geographischen Verbreitung. Grossschmetterlinge 'Macrolepidoptera'. Eigenverlag, Ilanz. 94pp 52
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG) Nr.8541
- Vorbrodt, K. & Müller-Rutz, J. (1913-1914): Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag) - Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern 127, Nr. 1090 (als Tephroclystia impurata)
- Weigt, Hans-Joachim (2002): Die Blütenspanner Mitteleuropas, 3 CD's, Eigenverlag CD3 Nr. 61


Textautor: Heiner Ziegler
Datum: 27.04.2024